Oktober 2023
Das Buch Kohelet
Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit: … eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlieren, eine Zeit zum Behalten und eine Zeit zum Wegwerfen, … eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen, … 3, 1, 6, 8
Es gibt kein in allem Tun gründendes Glück, es sei denn, ein jeder freut sich, und so verschafft er sich Glück, während er noch lebt, wobei zugleich immer, wenn ein Mensch ißt und trinkt und durch seinen ganzen Besitz das Glück kennenlernt, das ein Geschenk Gottes ist. 3, 12f.
Also: Iss freudig dein Brot, und trink vergnügt deinen Wein; denn das, was du tust, hat Gott längst so festgelegt, wie es ihm gefiel. Trag jederzeit frische Kleider, und nie fehle duftendes Öl auf deinem Haut. Mit einer Frau, die du liebst, genieß alle Tage deines Lebens voll Windhauch, die er dir unter der Sonne geschenkt hat, … 9, 7-9
Wenn der Herrscher gegen dich in Zorn gerät, bewahre die Ruhe; denn Gelassenheit bewahrt vor großen Fehlern. 10, 4
Wer ständig nach dem Wind schaut, kommt nicht zum Säen, wer ständig Wolken beobachtet, kommt nicht zum Ernten. 11, 4
Mein Sohn, laß dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielen Bücherschreiben, und viel Studieren ermüdet den Leib. Hast du alles gehört, so lautet der Schluss : Fürchte Gott, und achte auf seine Gebote ! 12, 12f.
Das Buch der Sprichwörter
Als ich noch ein Knabe war bei meinem Vater, das zarte und einzige Kind meiner Mutter, da lehrte er mich und sagte zu mir: Nimm dir meine Worte zu Herzen, folge meinen Geboten, und du wirst leben. Erwirb dir Weisheit, erwirb dir Einsicht, vergiß sie nicht, weiche nicht ab von meinen Worten! Laß nicht von ihr, und sie wird dich behüten, liebe sie, und sie wird dich beschützen. 4, 4-6
Wie lang, du Fauler, willst du noch daliegen, wann willst du aufstehen von deinem Schlaf ? 6, 9
Wer sein Feld bestellt, wird satt von Brot, wer nichtigen Dingen nachjagt, ist ohne Verstand. 12, 11
Ein kluger Mensch verbirgt sein Wissen, das Herz der Toren schreit die Narrheit hinaus. 12, 23
Frau Weisheit hat ihr Haus gebaut, die Torheit reißt es nieder mit eigenen Händen. 14, 1
Besser ein Gericht Gemüse, wo Liebe herrscht, als ein gemästeter Ochse und Haß dabei. 15, 17
Graues Haar ist eine prächtige Krone, auf dem Weg der Gerechtigkeit findet man sie. 16, 31
Besser ein trockenes Stück Brot und Ruhe dabei, als ein Haus voll Braten und dabei Streit. 17, 1
Ein fröhliches Herz tut dem Leib wohl, ein bedrücktes Gemüt läßt die Glieder verdorren. 17, 22
Die Gottesfurcht führt zum Leben ; gesättigt geht man zur Ruhe, von keinem Übel heimgesucht. 19, 23
Pläne kommen durch Beratung zustande. Darum führe den Kampf mit Überlegung. 20, 18
Eine tüchtige Frau, wer findet sie ? Sie übertrifft alle Perlen an Wert. Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie, und es fehlt ihm nicht an Gewinn. 31, 10f.
Das Buch Jesus Sirach
Mein Sohn, wenn dein Vater alt ist, nimm dich seiner an, und betrübe ihn nicht, solange er lebt. Wenn sein Verstand abnimmt, sieh es ihm nach, und beschäme ihn nicht in deiner Vollkraft! 3, 12f.
Verachte nicht eine kluge Frau; liebenswürdige Güte ist mehr wert als Perlen. 7, 19
Verachte nicht die Überlieferung der Alten, die sie übernommen haben von ihren Vätern. 8, 9
Spiel nicht den Weisen, wenn du arbeiten sollst, tu nicht vornehm, wenn du in Not bist. 10, 28
Nimmst du den Fremden auf, entfremdet er dich deiner Lebensart; er entzweit dich mit deiner Familie. 11, 34
Wer sich selbst nichts gönnt, wem kann der Gutes tun? Er wird seinem eigenen Glück nicht begegnen. 14, 5
Er (Gott) hat am Anfang den Menschen erschaffen und ihn der Macht der eigenen Entscheidung überlassen. 15, 14
Der Mensch hat Leben und Tod vor sich; was er begehrt, wird ihm zuteil. 15, 17
Das Leben eines Menschen dauert höchtens hundert Jahre. 18, 9
Folge nicht deinen Begierden, von deinen Gelüsten halte dich fern! 18, 30
Wer seine Zunge beherrscht, lebt ohne Streit; wer Gerede verbreitet, dem fehlt es an Verstand. 19, 6
Am Aussehen erkennt man den Menschen, am Gesichtsausdruck erkennt ihn der Weise. Die Kleidung des Menschen offenbart sein Verhalten, die Schritte des Menschen zeigen, was an ihm ist. 19, 29f.
Baut einer sein Haus mit fremdem Geld, sammelt er Steine für einen Schutthaufen. 21, 8
Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, wer eine Schlinge legt, verfängt sich in ihr. 27, 26
Kein Reichtum geht über den Reichtum gesunder Glieder, kein Gut über die Freude des Herzens. 30, 16
Herzensfreude ist Leben für den Menschen, Frohsinn verlängert ihm die Tage. 30, 22
Auch beim Wein spiele nicht den starken Mann! Schon viele hat der Rebensaft zu Fall gebracht. 31, 25
Frohsinn, Wonne und Lust bringt Wein, zur rechten Zeit und genügsam getrunken. 31, 28
Wo man singt, schenk nicht kluge Reden aus! Was willst du zur Unzeit den Weisen spielen? 32, 4
Dräng die Worte zusammen, fasse dich kurz, sei wie einer, der etwas weiß, aber auch schweigen kann. 32, 8
Richte deine Rede erst zurecht, dann halte sie! Zuerst ein Haus zum Wohnen, dann zieh ein! 33, 4
Solange noch Leben und Atem in dir sind, mach dich von niemand abhängig! 33, 21
Blut vergießt, wer dem Arbeiter den Lohn vorenthält. 34, 26
Der Hals schluckt jede Speise, doch die eine Speise schmeckt besser als die andere. 36, 23
Eine schöne Frau macht das Gesicht strahlend, sie übertrifft alle Lust der Augen. 36, 27
Mein Sohn, prüfe dich in deiner Lebensweise, beobachte, was dir schlecht bekommt, und meide es! 37, 27
Giere nicht nach jedem Genuß, stürz dich nicht auf alle Leckerbissen ! 37, 29
Schlimmer als der Tod ist dauernder Kummer, ein leidvolles Leben ist ein Fluch für das Herz. Lenke deinen Sinn nicht mehr auf den Toten, lass von der Erinnerung an ihn ab, und denk an die Zukunft! 38, 19f.
Denk daran, daß seine Bestimmung auch deine Bestimmung ist: Gestern er und heute du. 38, 22
Das Nötigste im Leben des Menschen sind: Wasser, Feuer, Eisen und Salz, kräftiger Weizen, Milch und Honig, Blut der Trauben, Öl und Kleidung. 39, 26
Anmut und Schönheit entzücken das Auge, doch mehr als beide die Blumen des Feldes. Freund und Gefährte leiten zur rechten Zeit, doch mehr als beide eine verständige Frau. 40, 22f.
Buch der Weisheit
Durch Zufall sind wir geworden, und danach werden wir sein, als wären wir nie gewesen. Der Atem in unserer Nase ist Rauch, und das Denken ist ein Funke, der vom Schlag des Herzens entfacht wird ; erlöscht er, dann zerfällt der Leib zu Asche, und der Geist verweht wie dünne Luft.
Unser Name wird bald vergessen, niemand denkt mehr an unsere Taten. Unser Leben geht vorüber wie die Spur einer Wolke und löst sich auf wie ein Nebel, der von den Strahlen der Sonne verscheucht und von ihrer Wärme zu Boden gedrückt wird. 2, 2-4
Auf, lasst uns die Güter des Lebens genießen und die Schöpfung auskosten, wie es der Jugend zusteht. 2, 6
Die Tugend lehrt Maß und Klugheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit, die Tugenden, die im Leben der Menschen nützlicher sind als alles andere. 8, 7.