Elmar L. Kuhn

Oberschwaben und das Konzil von Konstanz 1414-1418


Repräsentative Auftritte

Ihrer Rolle am königlichen Hof und als königliche Amtsträger hatten es diese Adeligen zu verdanken, dass ihnen außer Fürsten und den Ratsherren von Konstanz repräsentative Auftritte bei Feierlichkeiten ermöglicht wurden.

  • Beim Einzug des Papst Johannes 1414 in Konstanz durfte Graf Rudolf von Montfort-Tettnang zu Scheer als königlicher Landvogt in Oberschwaben das Pferd des Papstes zusammen mit dem päpstlichen Hofmarschall Graf Orsini führen.

  • Bei der Fronleichnamprozession 1415 trugen Grafen von Lupfen, von Nellenburg, von Montfort und von Werdenberg-Heiligenberg den Baldachin über dem König.

  • Beim Umzug des Papstes nach seiner Krönung 1417 trugen außer Graf Eberhard von Nellenburg nur zwei Fürsten und der päpstliche Hofmarschall den Baldachin.

  • Als der Papst nach dem Ende des Konzils aus der Stadt auszog trugen wiederum die Grafen Nellenburg und Montfort, sowie ein Graf von Tierstein und der Hofmarschall den Baldachin. Die Brüder von Bodman mussten sich damit begnügen, zusammen mit ihren Standesgenossen von niederem Adel, Marquard von Schellenberg und Kaspar von Klingenberg, je einen roten Kardinalshut vor der Gruppe der Kardinäle zu tragen.

  • Graf Eberhard von Nellenburg war auch der einzige Adlige ohne Fürstenrang, dem der König Graf Eberhard seine Lehen in einem feierlichen Akt im Augustinereremiten-Kloster verlieh.

Gleich häufig wie er durften Angehörige des Hauses Montfort bei hochrangigen Feierlichkeiten im unmittelbaren Umfeld von Kaiser und Papst in Erscheinung treten. Allerdings kam Graf Rudolf von Montfort-Tettnang zu Scheer sein Prestigegewinn wegen der hohen Aufenthaltskosten teuer zu stehen.

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