Elmar L. Kuhn

Oberschwaben und das Konzil von Konstanz 1414-1418


Akteure

Nur eine kleine Gruppe vor allem Hegauer Adliger aus dem engsten Umkreis des Königs, die schon erwähnt wurden, spielte eine aktive Rolle auf dem Konzil, allerdings nicht bei den konziliaren Beratungen, sondern im Auftrag des Königs bei der Organisation der Versorgung und bei Schlichtung von Streitigkeiten: Das waren die Grafen Hans von Lupfen und Eberhard von Nellenburg sowie die beiden Vettern Frischhans und Hans Konrad von Bodman, des weiteren Graf Rudolf von Montfort-Tettnang zu Scheer. Der Graf von Nellenburg hatte den König bereits zu den Verhandlungen mit dem Papst in Oberitalien begleitet und Konstanz als Tagungsort des Konzils vorgeschlagen. Der Graf von Nellenburg und Frischhans von Bodman war dann als Quartiermacher für die Teilnehmer tätig und handelten mit dem Rat die Mietpreise für die Quartiere aus. Mehrfach schlichteten die Grafen von Nellenburg, Lupfen und Montfort, bisweilen zusammen mit Frischhans von Bodman Streitigkeiten im Auftrag des Königs. Als der König 1415-1417 eineinhalb Jahre abwesend war, um in Frankreich und England mit den Königen von Aragón, Frankreich und England zu verhandeln, setzte er den Pfalzgrafen bei Rhein als Protektor des Konzils und als großen Vertrauensbeweis die Grafen von Lupfen und von Nellenburg als seine Statthalter in Konstanz ein. In dieser Funktion hatten sie die Exekution von Hieronymus von Prag zu überwachen.

Eine besonders wichtige Rolle als Rat des Königs hat offenbar Frischhans von Bodman gespielt, denn in einer Vielzahl von Urkunden weist der König die oberschwäbischen Reichsstädte an, ihre Reichssteuern direkt an Frischhans zu zahlen, womit er dessen Gehaltsforderungen abdeckt.

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