Elmar L. Kuhn

Oberschwaben und das Konzil von Konstanz 1414-1418


Oberschwaben zur Zeit des Konstanzer Konzil

Wenn ich von Oberschwaben rede, ist zu bedenken, dass Oberschwaben als politischer Raum erst im Laufe des folgenden Jahrhunderts festere Konturen annahm. Im Spätmittelalter, im Jahrhundert vor dem Konzil, wies ein noch weitläufigeres Gebiet ähnliche Strukturen auf. Das reichte vom Herzogtum Bayern im Osten, der Grafschaft Württemberg im Norden im Westen bis zum österreichischen Breisgau, umfasste auch noch das Hochrheingebiet. Auch die nördliche Schweiz und Vorarlberg unterschieden sich nicht wesentlich. Das änderte sich in den Jahrzehnten nach dem Konzil, als von Süden die Eidgenossenschaft und von Osten Habsburg weiter vorrückte.

Der Bevölkerungsrückgang durch die Pest mit ihren Folgen, die Verbesserung der Lage der Bauern, die Blüte des städtischen Gewerbes, der Versuch der Herrschaften, ihre Rechte zu bündeln und zu intensivieren, um geschlossene Territorien zu schaffen, die beginnende Gegenwehr der Untertanen und schließlich die Krise der Kirche, das sind die wesentlichen Entwicklungen vor und noch lange nach dem Konzil.

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