In ihrem konkreten Vorgehen und wohl in ihrem Selbstverständnis zielten die Bauern auf Reformen, die Realisierung ihrer Programme hätte aber eine Revolution bedeutet: Die Entmachtung der Herren durch Leibeigenschafts-, Zehnt- und Pfarrerwahlartikel, grundsätzlich durch das Evangelium als gesellschaftsgestaltendes Prinzip. Nach einem Sieg wären die für Kampf und Interessenvertretung gewählten Räte Repräsentanten einer gestuften Selbstverwaltung geworden. „Zur Republik war nur ein kleiner Schritt“ (Peter Blickle). Die Distanzierung der Reformatoren und Reichsstädte, mangelnde militärische Führungserfahrung und wohl auch mangelndes Selbstvertrauen der Bauern verhinderte diesen Schritt. Statt der Revolution wurde immerhin der Status quo gesichert. Im südlichen Oberschwaben schlossen die saturierten Bauernführer gar mit dem Weingartner Vertrag einen Stabilitätspakt mit ihren Herren.