Elmar L. Kuhn

Der schwäbische Adel im "Prozess der Zivilisation"


Tote erheben sich aus den Gräbern. Zeichnung im Totentanz des Grafen Wilhelm Werner von Zimmern, um 1540Tote erheben sich aus den Gräbern. Zeichnung im Totentanz des Grafen Wilhelm Werner von Zimmern, um 1540.

Glaube

Froben ruht ganz selbstverständlich im alten Glauben. Dieser Glauben lässt ganz selbstverständlich das direkte Eingreifen Gottes durch Zeichen, Wunder und Geistererscheinungen zu und ist geprägt von Werkgerechtigkeit. Bleiben die in Gebeten, durch Spenden und Stiftungen erhofften Ergebnisse aus, kann man es auch mit vorchristlichen, magischen Praktiken versuchen, um durch Zauberei doch noch zum Ziele zu kommen. Die hohen Herren glaubten nicht weniger als das Volk an Vorzeichen und Gespenster. In Vorzeichen kündigte sich oft der Tod an. So mancher Graf irrte auch nach seinem Tod noch im Schloss umher. Mit der Hilfe Gottes, mit Gebet, Almosen und Messstiftungen konnten die Nachkommen der unerlösten Seele zur Ruhe verhelfen. Einzelne Herren suchten auch die Hilfe des Teufels mit Hilfe der schwarzen Magie und Zauberei. Wie immer es im Einzelfall beurteilt wurde, Erscheinungen wie Zauberkünste wurden fraglos als Realitäten oder mögliche Realitäten betrachtet.

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