Ich komme zum Schluss. Ich habe versucht, zu zeigen, dass man beim Nachdenken über Heimat oder vielmehr Heimatlosigkeit zur Kultur gelangt, als eine der Heimat-Bedingungen und als utopische Verheißung von Heimat. Auf der anderen Seite wird man beim Nachdenken über Kultur immer zu ihren gesellschaftlichen Bedingungen gelangen, und damit zur Frage, wie die Gesellschaft auf den Weg zu einem Zustand gebracht werden kann, in dem man sich beheimatet, heimisch, aufgehoben fühlen kann. Es gibt keine Heimat ohne Kultur und keine Kultur im umfassenden Sinne ohne realisierte Heimat. Realisierte Heimat wäre die Versöhnung des Wahren, Guten, Schönen.
Damit habe ich genug Thesen aufgestellt und ein weit von unserer Realität entferntes Szenario vorgestellt. Kultur soll bilden, sie kann aber auch einfach heiteres Spiel sein, musische Selbstverwirklichung, damit Beheimatung in sich selbst ermöglichen als Voraussetzung für Beheimatung in der Gesellschaft, im Raum. Davon habe ich nicht gesprochen. Es gibt genug Anlass zum Widerspruch.
Vortrag Langenargen 16. Januar 2007