Elmar L. Kuhn

Fremdenverkehr in Friedrichshafen ...


Essen, Baden, Spazieren, Konversieren, Jubeln. Was macht man im Urlaub in Friedrichshafen?

Erfreulicherweise hat 1878 ein Korrespondent des Stuttgarter Schwäbischen Merkurs den Tagesablauf eines Urlaubsgastes in Friedrichshafen detailliert unter dem Titel "Stilleben am Bodensee - Hüben und Drüben" beschrieben. Das württembergische "Kontingent" verteilte sich damals "zu ziemlich gleichen Quoten" auf Friedrichshafen und Rorschach, wo "das Programm des Tages ... so ziemlich dasselbe" war. Ich gebe nur den Ablauf wieder: Morgenspaziergang, Kaffe, Morgenklatsch über den vorigen Abend, Bad, Frühschoppen, Table d’hote, Kaffe auf der Terasse, Fußtouren und Nachfahrten, Bier und Wein am Abend, gelegentliche Höhepunkte mit Rundfahrten auf dem See, Besuch eines Aussichtspunktes, u. U. sogar Besteigung des Säntis. (SK 14.08.1878).

20 Jahre später beschreibt die gleiche Zeitung den schon etwas vielfältigeren Zeitvertreib: "Auf allen Spazierwegen ... , dann aber hauptsächlich in den Badeanstalten und abends in den am See gelegenen Erfrischungslokalen bewegt sich eine Masse den Einheimischen fremder Gestalten ... Baden, Schwimmen, Dampfschiff- und Gondelfahren, Rudern, Angeln, Radeln auf unseren glatten, für diesen Sport besonders geeigneten Straßen, Promenaden, besonders in dem prächtigen Schloßgarten, füllen den Tag für die Kurgäste angenehm aus. Abends treffen sich Gleichgesinnte oder Gleichsprachige in den verschiedenen Erholungsstätten, wenn nicht ein ... Konzert oder Fest alle Anwesenden vereinigt" (SK 30.08.1898) .

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