Die 1920er und frühen 1930er Jahre gelten als die Jahre der spektakulären Erfolge der Luftschiffe, der Dornier-Flugboote und Maybach-Autos. Das Luftschiff LZ 126 überquerte 1924 den Atlantik, 1929 fuhr das Luftschiff „Graf Zeppelin“ rund um die Welt, 1932 wurde der regelmäßige Linienverkehr mit Südamerika aufgenommen. Das legendäre Flugschiff Do X unternahm 1930 einen Amerika-Flug. 1932 flog der Dornier-Wal um die Welt. Tausende bejubelten jeweils Abfahrt und Rückkehr. Die Zeitungen füllten Seiten mit Schlagzeilen und Nachrichten über den Verlauf von Fahrten und Flügen. Darüber wurde und wird allzu leicht übersehen, dass der Luftschiffbau-Konzern mit seinen Tochterfirmen damals in einer Krise steckte. Die Umstellung von der Kriegs- auf die Friedensproduktion nach dem 1. Weltkrieg fiel dem Unternehmen schwer. Die Konsolidierung wurde durch die Abhängigkeit von politischen Faktoren, technischen Entwicklungsschwierigkeiten, internen Querelen erschwert, durch die Weltwirtschaftskrise ab Ende der 20er Jahre verhindert. Zu neuem Aufschwung verhalfen den Firmen dann die Rüstungsaufträge nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten. So bildete die Zeit der Weimarer Republik für die Friedrichshafener Firmen und damit auch für die Stadt eine Krisenphase trotz einzelnen Erfolgen. Prosperierten die Unternehmen jeweils in den Rüstungsphasen des 1. Weltkriegs, vor und im 2. Weltkrieg, so konnten sie sich, ohne sichere Staatsaufträge nun stärker auf den Markt privater Nachfrage verwiesen, nur schwer im Konkurrenzkampf behaupten. Den Konjunkturen der Unternehmen folgen die Konjunkturen der Bevölkerungsentwicklung der Stadt. Nach der Verdoppelung der Einwohnerzahlen von 1907 bis 1916 (5.455/11.918) wuchs die Bevölkerung nach dem Krieg bis 1933 (13.306) nur noch langsam, stieg dann aber in den 6 Jahren bis 1939 wieder rasch um mehr als 50 % (mit dem eingemeindeten Schnetzenhausen auf 24.794).