Ich konnte die Namen von 265 Paulinern der österreichischen Provinz ermitteln.13726 von ihnen waren Konversen bzw. Laienbrüder. An Berufen werden genannt Köche, Bäcker, Pförtner, Maler, Schneider, Tischler. Alle österreichischen Professen des 18. Jahrhunderts stammten aus bürgerlichen Familien, nur im 17. Jahrhundert trat Konrad Markgraf von Alvernia aus Wien bei den Paulinern ein, starb aber früh 1668 in Brünn in Mähren. Von den Angehörigen der Provinz 1771 stammten 47 aus Ober- und Niederösterreich, davon 18 aus Wien und 16 aus Wiener Neustadt, 16 waren in der Steiermark geboren, davon sieben in Graz, 15 kamen aus Mähren, davon drei aus Mährisch Kromau, von den übrigen waren als Herkunftsgebiete angegeben: sieben aus Böhmen, sechs aus Ungarn, vier aus Bayern, zwei aus Kärnten und einer aus Kroatien. Die aus Böhmen, Mähren, Ungarn und Kroatien stammenden Professen trugen mehrheitlich deutsche Namen. Die Profess legten die Kleriker im Durchschnitt mit 21 Jahren ab (also etwas früher als die schwäbischen Mitbrüder), die Konversen deutlich später mit 30 Jahren. Die Priesterweihe empfingen die Mönche in der Regel drei Jahre später mit 24 Jahren. Bei den Ordensnamen, die die Professen wählten, ergibt sich folgende Reihung: 15 Franz, 12 Joseph, 9 Ferdinand, 8 Andreas, Johannes, Leopold, 7 Antonius, 6 Augustinus, Benedikt, Ignatius, Karl, Paulus, Sebastian, 5 Michael, Nepomuk, Wenzeslaus. Ganz offensichtlich wurden ebenso gerne Namen des habsburgischen Kaiserhauses gewählt wie Namenspatrone der eigenen Ordenstradition, Antonius, Augustinus, Paulus, aber auch Andreas, Benedikt, Johannes, Michael,138kaum böhmische Heilige. Mit dieser starken Ausrichtung auf das Kaiserhaus unterschieden sich die österreichischen Pauliner von den Schwaben, die vor allem Namen der eigenen Ordenspatrone und anderer Ordensgründer annahmen.
Nach dem Noviziat in Ranna absolvierten die Kleriker ihr Studium in Wiener Neustadt, zeitweise auch in Mährisch Kromau und Maria Trost. Besonders Begabte erhielten die Möglichkeit, in den Jesuitenkollegien Wien oder Olmütz zu studieren und einen der dortigen Studienplätze in Anspruch zu nehmen, die die Kurie dem Orden finanzierte. Um die Rekatholisierung Ungarns zu fördern, hatte die Kurie 1593 dem Paulinerorden insges. zehn Studienplätze in Rom, Prag, Olmütz und Wien zur Verfügung gestellt. Davon erhielt die kroatisch-österreichische Provinz bei ihrer Bildung zwei Studienplätze in Olmütz und drei in Wien. Bei der Trennung der Provinz 1710 blieben der österreichischen Provinz noch je ein Studienplatz in Olmütz und in Wien. 1741 stellte die Kurie überraschend die Finanzierung dieser Stipendien ein. Die schwäbischen Pauliner bemühten sich immer wieder, an diesen Studienplätzen zu partizipieren, wobei ihnen die ungarische Mutterprovinz mehrmals entgegenkam. Nach der Aufteilung der Provinzen 1700 wurden die Schwaben auf die eigenen Studienhäuser des Ordens, auf Tyrnau im damaligen Nordungarn und vor allem auf Lepoglava in Kroatien verwiesen.
Etwa ein starkes Viertel der Professen blieben bis zu ihrem Tod einfache Mönche, ohne je ein Amt zu erlangen. Vierzig Prozent übten zumindest ein niederes Amt im Konvent bis zum Subprior aus. Etwa zehn Prozent wurden zu Prioren und achtzehn Prozent als Definitoren in die Provinzleitung gewählt, fünf Prozent wirkten nur als Professoren. Wegen ihren größeren Konventen hatten die österreichischen Patres etwas geringere Karrierrechancen in ihrer Provinz als die schwäbischen Pauliner, allerdings bessere Aufstiegschancen in die Ordensleitung.
Das durchschnittliche Sterbealter lag bei 56 Jahren, damit hatten die österreichischen Patres eine etwas höhere Lebenserwartung als die Schwaben. Je 17 Prozent starben mit einem Lebensalter unter 40 Jahren und über 70 Jahren. Der älteste Pauliner in Österreich starb mit 80 Jahren.