Elmar L. Kuhn

Die officia propria des Paulinerordens im 17. und 18. Jahrh.


Konkurrenzen

Der Jahreskalender der Eigenfeste des Paulinerordens wird überlagert und teilweise ersetzt durch Wochen-, Monats- und andere Jahreskalender.

Die rubricae particulares am Anfang der Ordensbreviere schreiben vor, dass wöchentlich an jedem Donnerstag das officium de venerabili sacramento bzw. ab 1753 das officium sacratissimi corporis Christi und an jedem Samstag das officium immaculatae conceptionis beatissimae viriginis Mariae26, sowie an jedem ersten Tag eines Monats das Offizium vom hl. Paulus, des ersten Eremiten, zu feiern sei. Die Texte dieser Offizien folgen in den Ordensbrevieren jeweils den Ordensfesten im Jahreslauf. Damit kommen an einem Tag ggf. fünf verschiedene Offizien in Betracht:

  • Die Eigenfeste des Paulinerordens im Jahreslauf,

  • die wöchentlich sich wiederholenden Offizien am Donnerstag und Samstag,

  • das Offizium des hl. Paulus an jedem Monatsersten,

  • die Eigenfeste der Diözese und

  • das römische Brevier.

Die generellen und speziellen Rubriken geben Hinweise, wie bei solchen Kollisionen je nach hierarchischem Feststatus entschieden werden muss. Darauf kann ich hier nicht eingehen.27

Zusätzlich zum nach diesen Regeln ermittelten Tagesoffizium hatten die Pauliner nach ihrem Ordensgebrauch täglich nach der Prim das kleine Marienoffizium zu beten.28

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