An mittelalterlichen Kunstwerken der Pauliner hat sich wenig erhalten. Nur einzelne illuminierte Handschriften sind in heutige Bibliotheken gelangt69. Von der gotischen Architektur der Klosterkirchen zeugen nur Ruinen oder barocke Umgestaltungen. Die Kirchen waren fast durchgehend nur einschiffig, die Ausmaße der Klosteranlagen meist bescheiden. In der Regel schlossen sich ein bis drei Flügel an, so dass sich bei den größeren Konventen eine Vierflügel-Anlage ergab, bei der die Kirche den südlichen Flügel bildete. Überregionale Verbindungen sind bei den kleineren Konventen nicht zu erkennen, die Bauformen orientieren sich an den regionalen Gepflogenheiten. Gut erforscht sind die großen Anlagen der Klöster bei Buda, in Krakau und Tschenstochau70. Zu entdecken ist noch die Kunst der Siegelstecher.
Hatten die Eremitenbrüder ursprünglich eine graue Tracht getragen, so verordnete der Generalprior Nicolaus Teutonicus 1341 einen weißen Habit als Ordenskleid, damit sich die Pauliner von regelungebundenen Eremiten unterschieden. Seither tragen die Pauliner Tunika, Skapulier und eine Kapuze an der cappa in weiß, gelegentlich beim Ausgang darüber einen schwarzen Umhang. In Erinnerung an ihre eremitischen Anfänge behielten sie bis ins 18. Jahrhundert ihren Bart71.
Die spätmittelalterlichen Siegelbilder zeigen meist den Ordenspatron. Erst in der frühen Neuzeit bildete sich das Ordenswappen aus mit einer Palme, auf der ein Rabe mit einem Brot im Schnabel sitzt, und je einem Löwen zu beiden Seiten des Stammes72. Auch der Wahlspruch des Ordens „Solus cum Deo solo“ ist erst spät belegt.