Elmar L. Kuhn

Fundstücke - Joseph Roth


Juni 2020

Joseph Roth
Radetzkymarsch

„Warum wäre es überflüssig, dem Vaterland zu dienen …?“ „Weil das Vaterland nicht mehr da ist.“ … „Wir alle leben nicht mehr!“ 156

„Verloren sind wir, … Wir sind die Letzten einer Welt, … 158

Er sah die Welt untergehn, und es war seine Welt. … Man sah nur den Untergang der Welt! 159

Die Welt, in der es sich noch lohnte zu leben, war zum Untergang verurteilt. Die Welt, die ihr folgen sollte, verdiente keinen anständigen Bewohner mehr. 182

Und die Welt war nicht mehr die alte Welt. Sie ging unter. 224

Gott selbst will die Verantwortung für die Welt nicht mehr tragen. Es war damals leichter! Alles war gesichert. Jeder Stein lag auf seinem Platz. Die Straßen des Lebens waren wohl gepflastert. Die sicheren Dächer lagen über den Mauern der Häuser. 235

Es gab kein Vaterland mehr. Es zerbrach, es zersplitterte. 298

Und was ging ihn der Untergang der Welt an, … Sein Amt war beendet. Seine Welt war untergegangen. 311

Joseph Roth: Radetzkymarsch. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1989 (KiWi 190).
[Erstausgabe: Berlin 1932. Die Handlung spielt in der Zeit vor und im Ersten Weltkrieg.]

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